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diese chancenfaktoren versprechen überdurchschnittliches wachstum

Diese Chancenfaktoren versprechen überdurchschnittliches Wachstum

Vietnam ist ein großer Konsumentenmarkt mit einer stabilen Regierungsform und vielen strukturellen Vorteilen im Vergleich zu anderen Ländern der Region. Vietnam profitiert derzeit zudem von Nachholeffekten und einer anstehenden Neubewertung als Schwellenland. AQUIS Capital fasst die wichtigsten Gründe für ein Investment in das südostasiatische Land zusammen.

Mit rund 98 Millionen Einwohnern verfügt Vietnam über großes Marktpotenzial und eine etablierte Klasse von Verbrauchern. 8,8 Millionen vietnamesische Haushalte verfügen bereits über ein Jahreseinkommen von 10.000 US-Dollar und mehr. Das südostasiatische Land hat sich rasch von den Auswirkungen der Pandemie erholt. So hat der Inlandsverkehr bereits im Jahr 2022 wieder den Stand vor der Pandemie erreicht, während sich der internationale Tourismus ebenfalls schnell erholt hat.

Auch der Export und das verarbeitende Gewerbe kommen aktuell wieder in Schwung, was die Wirtschaft des Landes und den Konsum weiter ankurbeln wird. Eine stabile und freundliche Regierungspolitik gegenüber ausländischen Direktinvestitionen, viele junge Arbeitskräfte, eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur und die Nähe zur Volksrepublik China sind große Vorteile im Wettbewerb. Zudem unterstützen maßgebliche Reformen im Energie-, Banken- und Immobiliensektor die solide wirtschaftliche Position Vietnams.

Die Analysten von AQUIS Capital sehen insbesondere aufgrund von drei Faktoren für die nächsten Jahre großes Potenzial für den vietnamesischen Markt:

Chancenfaktor 1: Attraktive Bewertungen

Vietnam bietet im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern und auch weltweit eine tiefe Börsenbewertung. Auf der Grundlage des Gewinns pro Aktie werden die vietnamesischen Aktienmärkte noch mit einem Abschlag gegenüber anderen Ländern in der südostasiatischen Region gehandelt. „Wir gehen davon aus, dass sich der Abstand aufgrund der Outperformance des vietnamesischen Marktes verringern wird“, sagt Mario Timpanaro, Fondsmanager des Lumen Vietnam UCITS Fund.

Chancenfaktor 2: Makrowachstum, China-Plus-Eins und stabile Währung

Vietnam weist auf dem asiatischen Kontinent weiterhin ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum auf. So waren Vietnams Nettozuflüsse an ausländischen Direktinvestitionen (FDI) mit einer 10-jährigen CAGR (durchschnittliche jährliche Wachstumsrate) von 7,9 Prozent extrem solide und rund doppelt so hoch wie das durchschnittliche Wachstum in den ASEAN-Ländern.

In den letzten 15 Jahren hat sich Vietnam von der untersten Position zum zweitgrößten Exporteur innerhalb der ASEAN-Länder entwickelt. Heute ist Vietnam der größte Profiteur von Lieferkettenverlagerungen weltweit. Mit der sogenannten „China-Plus-Eins-Strategie“ organisieren Investoren ihr Chinageschäft möglichst getrennt vom restlichen Weltmarkt, um im Fall reißender Lieferketten nicht von der Volksrepublik abhängig zu sein. Viele Marktführer verlagern daher Lieferketten nach Vietnam. „So investiert Intel 1,5 Milliarden US-Dollar in die größte Produktions- und Testeinrichtung weltweit in Vietnam. Lego baut dort für 1,3 Milliarden US-Dollar seine erste CO2-neutral betriebene Fabrik und Google lässt Smartphones im Norden Vietnams produzieren“, nennt Fondsmanager Timpanaro einige wichtige Beispiele.

Ein weiterer Vorteil: Die vietnamesische Währung Đồng ist wesentlich weniger volatil als die Währungen der Nachbarländer. Diese litten teils erheblich unter den globalen Turbulenzen, die durch hohe Inflation und US-Zinserhöhungen angetrieben wurden. Dank erheblicher Dollar-Reserven blieb der Đồng im Vergleich deutlich stabiler.

Chancenfaktor 3: Hochstufung zum Schwellenland

Für 2025 oder 2026 wird Vietnams Hochstufung von einem Frontier Market in den Status eines Schwellenlandes erwartet. Die Marktkapitalisierung Vietnams ist aktuell bereits höher als in Schwellenländern wie Polen, Kuwait oder Pakistan. Auch die Marktliquidität ist höher als zum Beispiel in Kuwait, den Philippinen oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die hohe Liquidität Vietnams ist zudem in erster Linie von inländischen Investoren getragen. Hier sind noch ein paar Hürden zu nehmen, wobei ich die Anstrengungen der Regierung sehe, die in die richtige Richtung gehen.

Die anstehende Neueinstufung könnte eine weitere Marktrally auslösen, die durch verstärkte Zuflüsse ausländischer Investitionen angetrieben wird. Als Saudi-Arabien und Kuwait entsprechend hochgestuft wurden, kam es zu einer Marktrally mit 20 bis 30 Prozent Kapitalgewinnen.


Zielführendes Investment in Vietnam

„Für uns ist Artikel 8 nicht nur ein Label, sondern eine Art Due Diligence”

Warum sollte man gerade jetzt in den Frontier Market Vietnam investieren? Mario Timpanaro verantwortet den Lumen Vietnam UCITS Fund und weiß, welches große wirtschaftliche Potenzial das südostasiatische Land beherbergt.


Herr Timpanaro, was ist das Besondere an Vietnam im Vergleich zu anderen Frontier Markets? 

Mario Timpanaro: Es sind verschiedene Fakten und gute Gründe, warum Vietnam besser dasteht als andere Länder in Südostasien. Zum einen ist die stabile politische Lage zu nennen, zum anderen die sehr geringe Verschuldung mit lediglich 39 Prozent des Bruttoinlandproduktes und eine gute Gewinndynamik der Unternehmen. Dazu kommt noch eine geringere Bewertung der Aktien gegenüber anderen Ländern in der Region. Des Weiteren konnte Vietnam global mit großen Handelsblöcken und Ländern wichtige Freihandelsabkommen abschließen, was der Wirtschaft und der Bevölkerung zugutekommt und somit Wohlstand generiert.

Wie stabil sind die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen in Vietnam?

Timpanaro:Die noch bis Frühling 2026 amtierende Regierung ist sehr stabil und investorenfreundlich. Sie fokussiert sich darauf, den ausländischen Gesellschaften ein möglichst gutes Umfeld für ihre Vorhaben bereitzustellen. Das erklärt auch die Zunahme der Direktinvestitionen – 23 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr – die Tendenz ist weiter steigend. Vietnam ist die favorisierte Destination für Produktionsstätten in Südostasien.

Sie verantworten das Fondsmanagement seit der Auflegung des Lumen Vietnam UCITS Fund vor zwölf Jahren. Was hat sich seitdem im Markt geändert?

Timpanaro:Es hat sich eine ganze Menge getan und verändert! Einerseits die stabile politische Lage, andererseits die Volumenentwicklung an der Börse während dieses letzten Jahrzehnts. Die vietnamesische Regierung hat mit geldpolitischen Maßnahmen dafür gesorgt, dass die Inflation von einst 25 auf lediglich 3,9 Prozent gesunken ist. Das BIP wuchs in den letzten 30 Jahren um durchschnittlich 6,55 Prozent, an der Börse wurde dies jedoch nie reflektiert. Ab 2016 stand Vietnam zwar im Fokus einiger weniger innovativer Investoren. Doch erst in den letzten fünf Jahren hat sich die Wahrnehmung Vietnams bei internationalen Investoren auf breiter Basis deutlich verändert.

Sie erfüllen Artikel 8 der SFDR-Verordnung der EU. Was sind zentrale Ausschlusskriterien des Fonds?

Timpanaro:Alle Punkte aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Hier ein paar Beispiele, was nicht in unser Portfolio hineinkommt: Nuklearenergie, Kohle, Waffen, Tabak, Alkohol, Glücksspiel oder Tiefseefischen. Für mich ist ESG essenziell. Wenn man in Emerging Markets investiert, ist insbesondere das G aus der ESG, die „Governance“ sehr wichtig. Für uns heißt Governance, dass ein Unternehmen unabhängig geführt werden muss. Die CEOs und das Board muss uns beweisen, dass sie unabhängig Entscheidungen treffen können. Vietnam ist führend in Clean Energy. Von 2017 bis 2021 ist der Anteil der Solarstromerzeugung von praktisch null auf fast 11 Prozent gestiegen. Dies ist nicht nur eine schnellere Steigerungsrate als fast überall sonst auf der Welt. Es ist auch ein höherer Anteil als größere Volkswirtschaften wie Frankreich oder Japan bisher geschafft haben. Auch beim S aus ESG ist Vietnam ein Vorreiter. Die Volkswirtschaft hat eine der höchsten Frauenpartizipationsraten.

Wie häufig besuchen Ihre Analysten die Firmen vor Ort?

Timpanaro:Für uns ist es wichtig, dass wir Firmen, in die wir investieren, vor Ort anschauen. Das heißt, wir besuchen die Fabriken, treffen das Management und die CFOs etwa vier Mal im Jahr. Wir möchten die Arbeitsbedingungen kennen und können somit Investitionen in Unternehmen vermeiden, denen potenziell ein Skandal droht. Damit gehen wir Profitwarnungen aus dem Weg. Für uns ist Artikel 8 nicht nur ein Label, sondern eine Art Due Diligence. Ich selbst bin vier bis fünf Mal im Jahr in Vietnam.

Wie ist Ihr persönlicher Ausblick auf die nächsten zwei bis drei Jahre? Welche Faktoren sind für das Wachstum der vietnamesischen Wirtschaft besonders bedeutsam?

Timpanaro:Ich gehe davon aus, dass Vietnam in den nächsten ein bis zwei Jahren in den Status der Emerging Markets hochgestuft werden wird. Hier sind noch ein paar Hürden zu nehmen, wobei ich die Anstrengungen der Regierung sehe, die in die richtige Richtung gehen. Eine Hochstufung hätte zur Folge, dass Schwellenländer-Fonds auch in den vietnamesischen Aktienmarkt investieren müssen. Das täglich gehandelte Volumen würde von aktuell einer Milliarde US-Dollar um ein Mehrfaches steigen. Um darauf vorbereitet zu sein, wird die Kapazität des neuen Handelssystem auf bis zu 5 Milliarden US-Dollar erhöht. Wir erwarten die Einführung des neuen Systems am 02. Mai 2024.

Welche Branchen erscheinen am vielversprechendsten?

Timpanaro:Für die nächsten Monate sehen wir in folgenden Sektoren ein gutes Wachstum: Energie, Industrie, Logistik, Versicherungen und Entwickler von Industrieparks. Im Bankensektor bevorzugen wird ausschließlich Institute, die im Retailbanking tätig sind. In den nächsten Jahren wird sich Vietnam prächtig entwickeln. Ich traue der reformwilligen Regierung eine Menge zu. In den letzten drei Jahren war sie mit Post-Covid beschäftigt, daher wurde so manche wichtige Reform in den Hintergrund gerückt, doch nun setzt Vietnam auf alle verfügbaren Mittel, um der Wirtschaft die richtigen und wichtigen Impulse zu verleihen.


Lumen Vietnam UCITS Fund

Der nachhaltige Drache erwacht!

Ein aktiv gemanagter Long-only-Länderfonds mit einem spannenden Anlageuniversum und einer nachhaltigen Ausrichtung – der Lumen Vietnam UCITS Fund verfolgt das Konzept des klassischen Stockpickings in einem aufstrebenden südostasiatischen Markt.


Vor zwölf Jahren aufgelegt, verwaltetet der Lumen Vietnam UCITS Fund (ISIN: LI0334507485, WKN: A2AQSF) heute rund 330 Millionen US-Dollar. Als Total Return Fonds verfügt der Fonds über keine Benchmark. Das Fondsmanagement um Mario Timpanaro, der seit mehr als 40 Jahren im Investment Management tätig ist, investiert hauptsächlich in mittelständische Unternehmen. Diese korrelieren nicht mit dem Index und bilden besser die boomende Wirtschaft des südostasiatischen Landes ab.

Die Vietnam-Experten von AQUIS Capital verfolgen einen Value-Ansatz mit Wachstum. Das heißt, Top-Down und Bottom-Up Management werden im Investitionsprozess kombiniert. Neben der Fundamentalanalyse spielt auch die Chartanalyse eine wichtige Rolle – speziell in Zeiten erhöhter Volatilität ein Muss.

Unabhängiges Analystenteam vor Ort

AQUIS Capital verfügt über ein Team von sechs hochqualifizierten unabhängigen Analysten vor Ort in Ho Chi Minh City. Die Experten gehören zu 100 Prozent zu AQUIS Capital in Zürich, daher bestehen keine lnteressenkonflikte. „Für die Berechnungen der Eckzahlen einer Gesellschaft haben wir ein eigenes Bewertungsmodell, dass wir ständig weiterentwickeln“, sagt Fondsmanager Timpanaro. Im Fokus der Titelauswahl stehen vietnamesische kleine- bis mittelgroße Unternehmen mit taktischer Allokation in großkapitalisierten Aktien.

Dazu gehören Branchenführer mit hohen Wettbewerbsbarrieren, die eine starke Bilanz aufweisen und freien Cashflow generieren. Ebenso wichtig sind ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum und unabhängige Management-Teams mit hoher Qualität. „Wir sind ein klassischer Stock-Picker am Markt“, bringt es Timpanaro, der den Fonds seit Auflegung managt, auf den Punkt.

Im Fondsportfolio befinden sich stets 30 bis 40 Titel aus fünf bis zehn Wachstumssektoren mit einem Anlagehorizont von drei bis fünf Jahren. Aktuell spielen Finanzen (27,3 Prozent), die Industrie (12,7 Prozent), Immobilien (13 Prozent) und Nahrungsmittel (11,5 Prozent) eine wesentliche Rolle in der Portfoliozusammensetzung. Je nach Marktzyklus und Bewertung findet eine aktive Sektor Rotation statt.

Asymmetrisches Risikoprofil

„Die zehn größten einzelnen Positionen im Lumen Vietnam Fund machen lediglich 45 Prozent des Portfolios aus, wir sind ausgewogener und diversifizierter als ein Index. Das sind die Gründe, warum wir ein asymmetrisches Renditeprofil aufweisen“, so Mario Timpanaro. In einem derart speziellen Markt sei nur mit aktivem Handeln und akkurater Portfoliozusammensetzung ein erheblicher Mehrwert zu erwirtschaften.

Der Lumen Vietnam UCITS Fund verfolgt darüber hinaus bereits seit 2013 einen nachhaltigen Ansatz im Investmentprozess (ESG). Damit ist er der erste UCITS Fonds in Vietnam, der ESG vollständig in seinen Investmentprozess integriert hat. Der Fonds ist insbesondere auch als Beimischung attraktiv: Der Lumen Vietnam Fund weist lediglich eine geringe Korrelation zu Indizes wie dem MSCI Emerging Markets, dem MSCI World, dem S&P 500 und dem EUROSTOXX auf, was die Diversifikation des Portfolios verbessert.

Weitere Informationen zum Lumen Vietnam UCITS Fund und aktuelle Factsheets finden Sie hier.


AQUIS Capital

Active Asset Management

AQUIS hat als Ziel, ein führender Spezialist für “Active Asset Management” mit Schwerpunkt auf Alternative Anlagen und Emerging Asien zu sein.


Wahrung von Kundeninteresse

Wir nehmen uns Zeit, die Kundenbedürfnisse zu verstehen und diese umzusetzen. Unsere Leidenschaft für das was wir tun, übertragen wir unseren Kunden.

Nachhaltigkeit – Unser großes Anliegen

In unserem Anlageprozess sind die UNPRI Social Development Goals (SDGs) und Nachhaltigkeit (ESG) ein integrierter Teil unseres Denkens und Handeln.

Unabhängigkeit

100% unabhängig, unternehmerisch denkend, fokussiert mit einer langfristigen und maßgeschneiderten Anlagelösung für unsere Kunden. Alle unsere Mitarbeiter sind höchst motiviert und bestrebt, immer die richtige Balance zwischen Chancen und Risiko zu finden.


Lumen Vietnam Fund UCITS

Source: https://www.private-banking-magazin.de/diese-chancenfaktoren-versprechen-ueberdurchschnittliches-wachstum/ 

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vietnam: faszination und diversifikation

Vietnam: Faszination und Diversifikation

Vietnam ist ein zunehmend beliebter Standort bei ausländischen Investoren. Ein robustes Wirtschaftswachstum, eine wachsende konsumfreudige Mittelschicht und die zunehmende Zahl aufstrebender börsennotierter Unternehmen machen das Land auch für Aktienanleger spannend.


In Vietnams Hauptstadt Hanoi fährt sie schon seit drei Jahren und nun auch im wirtschaftlichen Zentrum Ho-Chi-Minh-Stadt: Kurz vor Weihnachten 2024 startete die erste Metrolinie in der bevölkerungsreichsten Stadt des Landes, weitere 6 Linien sollen folgen. Nicht weit von der Metropole entfernt entsteht zudem ein neuer internationaler Flughafen. Die vietnamesische Regierung treibt den Ausbau der Infrastruktur konsequent voran. „2025 will sie die Infrastrukturausgaben um 70 Prozent steigern. Das könnte das Wirtschaftswachstum um 1 bis 1,5 Prozentpunkte ankurbeln“, sagt Mario Timpanaro, Manager des Aktienfonds Lumen Vietnam Fund. Neben diesen staatlichen Investitionen sieht er noch weitere Treiber für die vietnamesischen Aktienmärkte in diesem Jahr und darüber hinaus.

Da ist zunächst das robuste Wirtschaftswachstum, welches im vergangenen Jahr 7.06 Prozent betrug. Für die nächsten Jahre erwarten wir eine weitere Steigerung zwischen 7 Prozent und 8 Prozent. „Zudem werden die steigende Konsumnachfrage sowie der anhaltende Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen der Wirtschaft die nötigen Impulse verleihen“, erwartet Timpanaro.

Vietnam zählt fast 100 Millionen Einwohner, das Durchschnittsalter liegt bei knapp 33 Jahren. Die Mittelschicht wächst und konsumiert, der Binnenkonsum macht in etwa 55 Prozent des BIP aus. „Die Regierung hat nach der Pandemie eine Menge getan, der Wohlstand ist gestiegen. Die Leute haben mehr Geld im Portemonnaie, was auch dem Binnenkonsum zugutekommt. Dieser Trend wird sich fortsetzen“, so der Fondsmanager. Die zunehmende Zahl der Internetnutzer und eine sich verbessernde Logistik lassen den E-Commerce rasant wachsen.

China-Plus-1- und Bambus-Strategie unterstützen Vietnams Wachstum

Ebenso schreitet die Industrialisierung dank der ausländischen Direktinvestitionen gut voran. Diese wuchsen 2024 um beeindruckende 25,3 Milliarden US-Dollar. „Die Regierung setzt Reformen jetzt schneller um als in der Vergangenheit, das zieht neue Investoren an“, erklärt Timpanaro. Vietnam profitiert von der China-Plus-1-Strategie vieler internationaler Unternehmen, die aus Kostengründen und zur Risikodiversifizierung nicht mehr nur in China investieren, sondern ein zweites Produktionsstandbein in Asien aufbauen wollen. Seit dem Handelskrieg zwischen den USA und China, der sich mit dem Regierungswechsel in den USA wieder verschärfen dürfte, investieren auch chinesische Unternehmen verstärkt in Vietnam.

Zwar ist das Handelsdefizit der USA mit Vietnam hoch, es wurden aber bereits proaktiv Schritte eingeleitet, um den Exportüberschuss zu reduzieren. So haben zum Beispiel vietnamesische Airlines Flugzeuge bei Boeing bestellt. Auch LNG-Käufe aus den USA (3 Mrd. USD) sollen hochgefahren werden. Vietnam profitiert von seiner sogenannten Bambus-Strategie, die sowohl der Wirtschaft als auch der Widerstandsfähigkeit des Landes zugutekommt. Mit starken Wurzeln, aber sehr biegsam ist das Land allen potenziellen Partnern gegenüber offen.

Die guten Wachstumsaussichten für Vietnam stimmen Timpanaro zuversichtlich für die langfristige Kursentwicklung vietnamesischer Aktien: „Das Land ist erst am Anfang einer langen Reise und für Aktienanleger weiter spannend.“ Hinzu kommt eine attraktive Bewertung im Vergleich zu anderen asiatischen Aktienmärkten. „Wir denken, die Lücke wird sich durch eine Outperformance vietnamesischer Aktien verkleinern“, so Timpanaro.

Rund 1.600 Werte sind an den Börsen in Ho-Chi-Minh-Stadt (HOSE), Hanoi (HNX) und dem Unlisted Public Companies Market (UPCOM) notiert. Marktkapitalisierung und Liquidität an Vietnams Börsen sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und höher als andere Emerging Markets. Indexanbieter klassifizieren das Land allerdings immer noch als Frontier Market. Eine Hochstufung durch den Indexanbieter FTSE erwartet Timpanaro noch in diesem Jahr, MSCI dürfte noch eins bis zwei Jahr Jahre benötigen.


Interview mit Mario Timpanaro, AQUIS Capital

„Unser Fonds bietet Zugang zu einem faszinierenden Wachstumsmarkt und bewährter Diversifikation fürs Portfolio.“

Mario Timpanaro, Mitinitiator und Fondsmanager des Lumen Vietnam Fund, spricht im Interview über die Chancen des vietnamesischen Aktienmarkts, den bevorstehenden Aufstieg in die Welt der Emerging Markets und die Vorzüge mittelständischer Firmen.


Herr Timpanaro, der MSCI Vietnam und der FTSE Vietnam Index haben sich vom starken Einbruch 2022 bislang kaum erholt, der Lumen Vietnam Fund hingegen schon. Wie haben Sie das geschafft?


Mario Timpanaro:Einer der Schlüsselfaktoren des Erfolgs ist die qualitative Fundamentalanalyse, gepaart mit der Charttechnik, und deren konsequente Umsetzung. Unsere Performance basiert auf einem aktiven, fundamentalen Investmentansatz, der es uns ermöglicht, gezielt in unterbewertete Unternehmen mit starkem Wachstumspotenzial zu investieren. Das Geheimrezept lautet „Stock Picking“, dies wäre ohne unser zwölfköpfiges Team vor Ort in Ho-Chi-Minh-Stadt nicht möglich.

Der Fonds fokussiert sich auf Small und Mid Caps. Warum mögen Sie die kleineren Unternehmen lieber?

Timpanaro:Mittelständische Gesellschaften sind in jedem Land das Rückgrat der Wirtschaft, Vietnam ist hier keine Ausnahme. Sie zeichnen sich durch ihre Dynamik und eine höhere Profitabilität gegenüber den großkapitalisierten Werten aus. Unser gut ausgebildetes Analystenteam vor Ort ist in der Lage, diese Perlen in einem sehr frühen Stadium zu erkennen, bevor der Markt auf sie aufmerksam wird.

In welchen Bereichen werden Sie derzeit fündig? Wo sind Sie vorsichtig?

Timpanaro:Attraktiv finden wir Sektoren wie Energie, Technologie, Konsumgüter, Versicherungswerte und Banken. Bei den Finanzinstituten achten wir besonders auf deren Kurs-Buch-Verhältnis und eine niedrige Quote an notleidenden Krediten. Vorsichtig sind wir im Bereich Wohnimmobilien, insbesondere bei stark verschuldeten Unternehmen.

Der Fonds hat mit rund 350 Millionen US-Dollar ein beachtliches Volumen erreicht. Lässt das Anlageuniversum ein weiter steigendes Volumen zu?

Timpanaro:Ja, das vietnamesische Anlageuniversum bietet noch ausreichend Potenzial für ein höheres Fondsvolumen. Der Markt wächst kontinuierlich, und mit der Öffnung für ausländische Investoren entstehen neue Möglichkeiten. Unser aktiver Ansatz ermöglicht es uns, gezielt in wachstumsstarke Bereiche zu investieren, ohne die Flexibilität zu verlieren. Zudem erwarten wir während des Jahres ein paar IPO’s.

Wie stark sind Vietnams Wirtschaft und Aktienmarkt von der Entwicklung in China abhängig?

Timpanaro:Als zweitgrößter Handelspartner spielt China eine bedeutende Rolle, besonders als Lieferant wichtiger Rohstoffe und Komponenten. Dennoch hat Vietnam in den letzten Jahren seine Abhängigkeit von China verringert, indem es Handelsbeziehungen diversifiziert und Freihandelsabkommen mit den größten und wichtigsten Ländern oder Länderblöcken abgeschlossen hat. Vietnam hat sich dank seiner „Bambus-Strategie“ eine gewisse Eigenständigkeit und Resilienz aufgebaut.

Welche Rolle spielt die Entwicklung der vietnamesischen Währung für Euro-Anleger? Welchen Einfluss hatte sie in der Vergangenheit auf die Gesamtperformance?

Timpanaro:Der vietnamesische Dong war in den letzten Jahren relativ stabil zum US-Dollar. Einer der Gründe ist die geringe Staatsverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt von lediglich 38 Prozent. Für Euro-Anleger ist die Wechselkursentwicklung ein wichtiger Faktor, da ein schwächerer Dong die Renditen mindern könnte. Die vietnamesische Währung konnte von stabilen Kapitalzuflüssen und einer starken Außenhandelsbilanz profitieren. Grundsätzlich hat sich der US-Dollar gegenüber dem Euro und dem Dong verstärkt. Grund dafür ist die Zinsdifferenz zum US-Dollar. Dies führt zu höheren Absicherungskosten, welche die Rendite schmälern.

Indexanbieter klassifizieren Vietnam als Frontier Market. Was fehlt für den Aufstieg zum Emerging Market und wann erwarten Sie die Hochstufung?

Timpanaro:Die wohl größte Hürde ist die Gleichbehandlung von ausländischen wie die der inländischen Investoren. Hier gäbe es ein paar Lösungsansätze. Für welchen sich die Regierung in Hanoi entscheiden wird, bleibt abzuwarten. Bereits im vergangenen Jahr konnten wir beobachten, dass wichtige Reformen, die sich in den vergangenen Jahren in der Warteschlange befanden, plötzlich mit viel Engagement vorangetrieben werden. Bis spätestens September 2025 wird Vietnam durch FTSE in den Status des Emerging Market hochgestuft. Bei MSCI wird es ein wenig länger dauern, wohl bis 2027 oder 2028.

Warum sollte man jetzt in vietnamesische Aktien und speziell den Lumen Vietnam Fonds investieren?

Timpanaro:Vietnam befindet sich in einer einzigartigen Position: stabiles Wirtschaftswachstum, ein dynamischer Binnenmarkt, der 55 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Hinzu kommen die Integration in globale Wertschöpfungsketten und ein Engagement für nachhaltige Entwicklung. Der Lumen Vietnam Fonds bietet durch seine gezielte Strategie Zugang zu einem der spannendsten Wachstumsmärkte weltweit und kombiniert dabei attraktive Renditechancen mit einer nachhaltigen Perspektive.


Fondsporträt

Auf der Suche nach Diversifikation und Faszination: Vietnam

Seit mehr als zehn Jahren bietet der Lumen Vietnam Fund Anlegern Zugang zum vietnamesischen Aktienmarkt der wachstumsstarken asiatischen Volkswirtschaft. Zum Anlageerfolg tragen ein gut ausgebildetes Team vor Ort und ein ESG-Fokus bei.

Schon vor mehr als zehn Jahren erkannte Mario Timpanaro die enormen Chancen, die der vietnamesische Aktienmarkt bietet. Damals war das Land in einer eher schwierigen Situation, bei Investoren nicht sonderlich beliebt. Nach Timpanaros Einschätzung entsprachen die Aktienkurse überhaupt nicht dem Potenzial des Landes. 2012 wurde er daher Mitinitiator des Lumen Vietnam Fund, des ersten aktiv gemanagten UCITS-Fonds, der ausschließlich in kotierte vietnamesische Aktien investiert. Bis heute ist Timpanaro für den in Liechtenstein aufgelegten Fonds verantwortlich, jetzt unter dem Dach der Schweizer Fondsboutique AQUIS Capital in Zürich.

Beim Management des mittlerweile 350 Millionen US-Dollar großen Fonds ist er nicht allein. Schon seit 2013 wird er von einem Team in Ho-Chi-Minh-Stadt, der Vietnam Holding Asset Management (VNHAM), unterstützt. „Das Team aus zwölf Leuten analysiert die Unternehmen, trifft das Management, besucht Produktionsstätten“, erläutert Timpanaro. Fünf bis sechs Mal im Jahr ist er selbst im Land. Vietnam ist seine zweite Heimat, das VNHAM-Team seine zweite Familie.

Das Know-how vor Ort ist extrem wichtig für den Fonds. Denn der Fokus der Strategie liegt auf kleinen und mittelgroßen Unternehmen. Hier sieht Timpanaro die größte Wachstumsdynamik. Große Konzerne werden taktisch beigemischt. Das Analysten-Team versucht frühzeitig Perlen zu entdecken, solange sie noch günstig sind. Oder anders gesagt: Es sucht nach unterbewerteten Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Die Prüfung der fundamentalen Daten wird durch eine technische Analyse ergänzt.

Gute Unternehmensführung ist der Schlüssel zum nachhaltigen Wachstum

Die Auswahlkriterien sind streng: Aus den rund 1.600 börsengelisteten Unternehmen schaffen es nur rund 100 Firmen ins Anlageuniversum des Fonds. Das liegt nicht nur an den finanziellen Filtern. Für den Lumen Vietnam Fund als Artikel-8-Fonds, spielen ebenfalls ESG-Kriterien eine wichtige Rolle. Und das schon seit 2013, auch wenn das Fondsmanagement damals für den Ansatz eher belächelt wurde. „Unser Fokus liegt ganz klar auf dem „G“ für Governance. Gute Unternehmensführung ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wachstum, stabilen Kapitalmärkten und langfristigem Unternehmenserfolg“, weiß Timpanaro. Gerade in aufstrebenden Märkten wie Vietnam seien Transparenz, Aktionärsrechte und ethische Geschäftspraktiken essenziell, um Investorenvertrauen zu gewinnen und wirtschaftliche Stabilität zu fördern. Er beobachtet, dass Unternehmen, die nachhaltige Geschäftsmodelle verfolgen, oft widerstandsfähiger und besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet sind. „Unser Fokus auf ESG ist daher sowohl eine ethische als auch eine strategische Entscheidung“, betont der Fondsmanager.

Im Fondsportfolio befinden sich 30 bis 40 Aktien. Finanzwerte (Privatkundengeschäft) sind derzeit mit rund 30 Prozent am stärksten vertreten. Es folgen die Sektoren Basiskonsum und Immobilien (Industrie Parks) mit zusammen rund 27 Prozent. Zu den größten Einzelpositionen, die mit über 5 Prozent gewichtet sind, zählen zum Beispiel das Technologieunternehmen FPT und die Saigon Thuong Tin CJS Bank (Stand: Ende Januar 2025). Das aktive Management im Verbund mit der einzigartigen Strategie des Fonds hat sich bislang ausgezahlt. Die annualisierte Performance seit Auflage liegt bei fast 10 Prozent auf US-Dollar-Basis – und weist eine relativ geringe Korrelation sowohl zum MSCI World als auch zum MSCI Emerging Markets oder dem EURO STOXX auf.


AQUIS Capital

Active Asset Management

AQUIS hat als Ziel, ein führender Spezialist für “Active Asset Management” mit Schwerpunkt auf Alternative Anlagen und Emerging Asien zu sein.

Wahrung von Kundeninteresse

Wir nehmen uns Zeit, die Kundenbedürfnisse zu verstehen und diese umzusetzen. Unsere Leidenschaft für das was wir tun, übertragen wir unseren Kunden.

Nachhaltigkeit – Unser großes Anliegen

In unserem Anlageprozess sind die UNPRI Social Development Goals (SDGs) und Nachhaltigkeit (ESG) ein integrierter Teil unseres Denkens und Handeln.

Unabhängigkeit

100% unabhängig, unternehmerisch denkend, fokussiert mit einer langfristigen und maßgeschneiderten Anlagelösung für unsere Kunden. Alle unsere Mitarbeiter sind höchst motiviert und bestrebt, immer die richtige Balance zwischen Chancen und Risiko zu finden.

Lumen Vietnam Fund

​Source: https://www.private-banking-magazin.de/vietnam-faszination-und-diversifikation/ 

"vietnam ist viel konservativer aufgestellt als china"

"Vietnam ist viel konservativer aufgestellt als China"

Vietnam steht im Fokus internationaler Investoren, doch wie entwickelt sich der Markt angesichts globaler Zinsänderungen? Mario Timpanaro, Experte für den vietnamesischen Aktienmarkt, gibt auf dem Private Banking Kongress exklusive Einblicke in die Chancen und Herausforderungen des aufstrebenden Wirtschaftsstandorts. 

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Source: https://www.private-banking-magazin.de/vietnam-fondsmanager-timpanaro-vietnam-ist-viel-konservativer/

aquis-fondsmanager timpanaro im interview mit e-fundresearch: "vietnam ist ein bisschen die schweiz von asien."

AQUIS-Fondsmanager Timpanaro im Interview mit e-fundresearch: "Vietnam ist ein bisschen die Schweiz von Asien."

Mario Timpanaro, der Experte hinter dem Lumen-Vietnam-Fonds von AQUIS Capital, spricht über die Bedeutung der Diversifikation im heutigen Markt, die potenziellen Vorteile vietnamesischer Aktien in Zeiten geopolitischer Spannungen und die besonderen Merkmale seines Fonds. Er gibt zudem einen Ausblick auf die kommende e-fundresearch.com Fonds-Dialog Roadshow in Österreich und teilt seine neuesten Erkenntnisse von einem Research-Trip nach Vietnam. 

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Source: https://e-fundresearch.com/managers/artikel/51340-aquis-fondsmanager-timpanaro-vietnam-ist-ein-bisschen-die-schweiz-von-asien

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